Haftpflicht tritt für bleibende Narbe am Arm des Models ein

levis / pixelio.de

Wird ein Model von einem Hund gebissen, so ist eine Narbe viel gravierender als bei jedem anderen Menschen. Denn der Hund hat einen Teil der Arbeitsgrundlage des Models zerstört. Versicherungen zahlen auch diese beruflichen Ausfallschäden, wenn sie nachgewiesen werden. Den Nachweis dieses Schadens führen festangestellte Arbeitnehmer in der Regel mit der Vorlage der Lohnabrechnung. Sie müssen ihren Anspruch gegen den Schädiger oft auch nur an den Arbeitgeber abtreten, der den Lohn oder das Krankengeld wie in allen anderen Fällen auch weiterzahlt. Doch die wenigsten Models haben eine Festanstellung. Fast alle Models arbeiten freiberuflich. Ihr Einkommen schwankt je nach Auftragslage.

Den Nachweis über den Ausfallschaden Einkommen führen Models daher wie jeder selbständig Tätige. Entweder werden für die Folgezeit alle Verträge vorgelegt, die aufgrund des Heilungsprozesses und der Narbe nicht ausgeführt werden können. Doch auch ein Einkommenssteuerbescheid aus dem Vorjahr kann ausreichen, um den Nachweis zu führen. Als Schaden gilt dann das durchschnittlich erlangte Einkommen. Zusätzlich zu diesem Durchschnittseinkommen können weitere Belege über Zusatzeinnahmen erbracht werden. Jedes Model setzt ihren Körper als Kapitaleinsatz ein. Daher muss bei der Geltendmachung des Schadens aufgrund einer Narbe auch der Zeitmoment beachtet werden. Denn in vielen Fällen kann eine Narbe auch die Berufsausübung für immer unmöglich machen. Sicherlich können viele Narben für Fotoaufnahmen überschminkt werden. Aber diese Möglichkeit besteht nicht in allen Fällen. Daher kann ein Hundebiss unter Umständen sehr teuer werden.

Nach dem Biss eines Tieres kann zunächst eine Schönheitsoperation auf dem Programm stehen, bei der die Narbenbildung auf ein Minimum reduziert wird. Doch fast immer bleiben sichtbare Spuren zurück. Der Schadensersatz eines Models wird als Ausfall des Einkommens auf viele Jahre im Berufsleben hochgerechnet. Durchschnittlich arbeiten Modells heute bis Ende 30 erfolgreich in ihrem Beruf. Neben dem Schadensersatz ist es das Schmerzensgeld, das bei einem Modell ebenfalls höher ausfallen kann als bei der normalen Bevölkerung. Models empfinden subjektiv eine Narbe als einen extrem großen Makel und können daher das sonst in Deutschland geringe Schmerzensgeld in entsprechender Höhe verlangen.

Bildquelle: levis  / pixelio.de

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