Lebensversicherung – lohnt sie sich noch?

Die Lebensversicherung war bis vor wenigen Jahren noch, neben der staatlichen Altersrente, für die Deutschen der Grundpfeiler für eine solide finanzielle Absicherung im Alter. Im Zuge der stetig sinkenden Zinsen sowie einiger Gesetzesreformen jedoch ist der Ertrag dieser Form der Altersvorsorge gegen Null gesunken – ein minimaler Garantiezins in Höhe von derzeit 1,25 Prozent sowie die extrem langen Laufzeiten haben das Modell „Lebensversicherung“ zu einem Ladenhüter werden lassen. Zu Recht?

Kapital- vs. Risikolebensversicherung

Doch wer das Für und Wider einer Lebensversicherung gegeneinander abwägt, sollte zunächst einmal eine genaue Eingrenzung der Begrifflichkeiten vornehmen. Schließlich verbergen sich hinter dem umgangssprachlichen Begriff „Lebensversicherung“ zwei in Zweck und Ziel völlig voneinander verschiedene Angebote. Die Kapitallebensversicherung, einst aufgrund einer sehr guten Rendite das liebste Versicherungsprodukt der Deutschen, wurde als frühe private Altersvorsorge entwickelt. Die Laufzeiten waren – und sind es zum Teil heute noch – mit durchschnittlich 30 Jahren sehr lang, ausgezahlt wurde in der Regel entweder im Falle des Renteneintritts oder aber des (verfrühten) Todes. Die Risikolebensversicherung dagegen ist kein klassisches Spar- bzw. Vorsorgeprodukt, sondern soll die Angehörigen des Versicherungsnehmers im Falle dessen Todes vor finanziellen Schäden bewahren.

Lohnt sich die Lebensversicherung noch?

Im Falle der Risikolebensversicherung kann diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden. Insbesondere junge Familien profitieren von dieser Form der Vorsorge, vor allem dann, wenn der Ausfall des Hauptverdieners die Familie in existenzielle Nöte bringen würde. Aus diesem Grund verlangen etwa Banken im Zuge der Genehmigung eines Haus- oder Autokredits oft den Abschluss einer oder mehrerer Risikolebensversicherungen. Die klassische Kapitallebensversicherung jedoch hat ausgedient. In Anbetracht der derzeit und auf unabsehbare Zeit weiterhin äußerst niedrigen Zinssätze sowie der extrem langen Laufzeiten sollten Sparer ihr Geld besser in anderen Werten anlegen – die zu erwartende Rendite ist bei Neuabschlüssen einfach zu gering und erreicht in den meisten Fällen nicht einmal die Inflationsrate.

Alte Verträge verkaufen?

Alte Verträge sollten besser nicht aufgelöst oder verkauft werden – zum einen, da der Anleger damit den größten Teil seiner Einlagen verliert und zum anderen, weil die einst vertraglich festgelegten Zinssätze weiterhin gelten. Wer sich die Beiträge für seine Kapitallebensversicherung sparen möchte oder aus Gründen eines finanziellen Engpasses muss, stellt seinen Vertrag besser beitragsfrei.

 

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